[Blogtour | Gewinnspiel | Werbung] Blogtour Der vergiftete Raum Tag 5 ~ Sozialpädagogen und ihre Aufgaben
Um aber denjenigen auch die Arbeit eines Sozialpädagogen näher zu bringen, welche diese Reihe noch nicht gelesen haben, werde ich mich heute ausführlich mit diesem Thema beschäftigen.
Gehen zwei Sozialpädagogen durch die Stadt, und sehen ein fürchterlich zugerichtetes Opfer am Boden. „Mein Gott!“, sagt der eine Sozialpädagoge zum anderen, „Wer DAS getan hat…“ er seufzt bestürzt, „Dem müssen wir unbedingt helfen…“ *Achtung, oben genannter Witz kann Ironie und falsche Annahmen gegenüber des Berufszweigs haben*
Sozialpädagogen sind die faulen Säcke, die im Büro hocken und auf den Rechner glotzen, während die anderen die Arbeit machen. *Auch dieser Beitrag ist mit Humor zu nehmen und daran zu denken, dass viele Menschen Berufszweige die sie nicht kennen anders wahrnehmen als sie in Wirklichkeit sind*
Nun, da wir einige einige nicht bewahrheitete Aussagen über den Beruf des Sozialpädagogen genannt haben, werden wir tiefer in die Materie einsteigen. Und wir werden sehen, dass sich die Vorstellungen von einigen Menschen zu einem Berufszweig, nicht mit der Realität decken, denn nach Alf Stiegler „[ist] der Sozialpädagoge[n] […] meist Vernetzer. Sie schließen sich mit anderen Experten kurz, um eine möglichst passgenaue Hilfe für den jeweiligen Fall zu bekommen – und Ziel ist hauptsächlich das „Hilfe zur Selbsthilfe“, und ein Stütznetzwerk außen rum für Dinge, die jemand nicht schaffen kann (bei schwerer Behinderung zum Beispiel wird es immer jemanden geben, der helfen muss).“
Ein Tag bei Alf Stiegler in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Bereich Gruppendienst
Ich habe zu Beginn meiner Arbeit im Gruppendienst einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung gearbeitet.Da habe ich einfach Gruppendienst geleistet: Früh ankommen, Frühstück vorbereiten, die Klienten vom Bus abholen, Kontakthefte lesen (ob es was wichtiges gibt, was wir für den Tag wissen müssen, z.B. wenn sich jemand nicht so gut fühlt, oder schlecht geschlafen hat, etc.). Nach dem Frühstück gab es einen Morgenkreis, an dem sich pro Tag immer ein Klient einen Song wünschen durfte, dann wurde gefrühstückt, Pflege durchgeführt (falls nötig), Toilettengänge, etc, dann ging die Förderung los (jeder Klient hat ja andere Dinge, die er einüben sollte/wollte), dann Mittagessen, dann Mittagspause, dann wieder Förderung, dann Feierabend.Als Sozialpädagoge hatte ich dann noch viel mit der Elternarbeit zu tun (Eltern kommen lassen, besprechen, wie es daheim so läuft, und wie man sich die Betreuung in der Einrichtung wünscht), ich war für die Einarbeitung von Praktikanten zuständig (Feste Zeiten, mit Gesprächen mit mir), und für das Tageskonzept im allgemeinen (wann Morgenkreis, wann Fördereinheit, wann Kochtag, will man doch mal was anderes probieren, etc.)
Aber da wir ja nun wissen ist die Vielzahl der Einsatzgebiete groß, so hat Herr Stiegler auch weitere Einblicke geben können, welche ich euch natürlich nicht vorenthalten will.
Ein Tag bei Alf Stiegler in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Bereich Sozialdienst
Anschließend hab ich in der Einrichtung als „Sozialdienst“ gearbeitet.Hier war ich u.A. für das Finden und Durchführen von Konzepten zuständig (zum Beispiel sollte „unterstützte Kommunikation“ in der Einrichtung eingeführt werden, ein genormtes System aus Schildern, die auch Menschen mit schwerer Behinderung leichter verstehen können), und ich habe mit den KollegInnen dann besprochen, wie das gehen kann. In der Position war ich dann auch kollegiale Beratung zuständig, habe bei den regelmäßigen Teambesprechungen teilgenommen, Probleme aufgenommen, besprochen, bei der Konfliktlösung geholfen.
Jetzt arbeite ich WIEDER etwas ganz anderes: Ich besuche Familien, die Hilfe benötigen, zu Hause und erarbeiten mit ihnen Lösungsideen, die wir dann gemeinsam versuchen umzusetzen. Da geht es um pädagogische Themen (Mein Spezialgebiet), aber auch umso Sachen wie Ämtergänge (was muss ich tun, damit ich keine Stromsperre kriege, wie mache ich überhaupt einen Dauerauftrag, wohin kann ich mich wenden, wenn ich das und das wissen will…) etc.
Gewinnspiel
Um einen von fünf Preisen (die unten aufgelistet sind) zu gewinnen lasst mir einen Kommentar mit einer Antwort zur Gewinnspielfrage bis zum 27. Januar 2016 um 23:59 Uhr da.
Jeweils einmal das komplette eBook Paket von „Der vergiftete Raum 1-7“ in Mobi oder ePub.
Besucht den Autoren doch auch auf seiner Webseite, wo ihr auch dieses Bild findet |
Gewinnspielfrage
Jetzt da ihr wisst, wie viel Verantwortung und Engagement ein Sozialpädagoge für seine Arbeit aufbringt, was denkt ihr sind die besten Voraussetzungen für einen Menschen, der Sozialpädagoge ist? Und würde auch euch eine solche Arbeit mit Menschen gefallen?
Teilnahmebedingungen
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.
Je ein komplettes E-Book Serial in Mobi oder Epub geht an:
- Kim-Jasmin Sandrock
- Sabine K.
- Tiana Loreen
- Daniela Schiebeck
- Bettina Hertz
4 Antworten
Hallo miteinander!
Hehe, liebe Bettina, was glaubst Du, warum ich so gerne in der Fränkischen wohne 😉 Ich hab eine Dreiviertelstunde Arbeitsweg, und über den bin ich auch echt froh! Die ganzen schweren Geschichten bleiben in Nürnberg, während ich mich auf der Heimfahrt mit einem guten Hörbuch in den Feierabenbed begleiten lasse…
Und, liebe Tiana, Wissbegierde ist in der Tat eine gute Voraussetzung. Man muss neugierig sein, und man muss einfühlsam sein – manchmal fühle ich mich wie eine fein justierte Antenne für menschliche Schwingungen – noch so ein Grund dafür, warum mein Herz so sehr an diesen stillen Orten hängt: Kein Grundrauschen menschlicher Emotionen, die in das eigene Erleben funken 🙂 Natürlich ist das auch eine großartige Voraussetzung, um Romanfiguren erschaffen zu können 😉
Und oh je, bitte keine Dauergrinser 😀 Ich kann diese ewig freundlichen Sozialpädagogen nicht ernst nehmen. Klienten übrigens auch nicht. Natürlich sollte nicht jede Gemütsregung sofort den Weg zur Zunge nehmen, und doch ist Authenzität wichtiger als ständige Freundlichkeit – und unablässig für die eigene Psychohygiene ist das auch 🙂 Der Anspruch immer nur geduldig und freundlich zu sein, ist das Ticket zum Burnout 😉
Ciao!
Alf.
Hallo!
Ich finde es beeindruckend, wenn Menschen im sozialen Bereich arbeiten. Diese Geduld, diese – fast – ständig gute Laune, dieses Dauergrinsen im Gesicht. einfach nur beeindruckend! Ich könnte es ehrlich gesagt nicht. Ich bin nicht so geduldig, wie ich gerne wäre, ich bin schlecht im Dauergrinsen und ich bin viel zu leicht genervt. Meine Klienten würden mir leid tun! *.*
Ein Sozialpädagoge soll freundlich, einfühlsam, geduldig, aber auch wissbegierig sein (finde ich jedenfalls), damit er seine Klienten immer besser kennenlernen und somit helfen kann.
Mich beeindruckt die Durchhaltekraft dieser Personen. Mich selbst sehe ich nicht diesen Berufsweg einschlagen, aber meine Achtung gehört jeden, der diesen Weg geht!
Alles Liebe,
Tiana
Hallo,
vielen Dank für den sehr informativen Beitrag und dass Alf Stiegler direkt aus der Praxis erzählen kann, ist natürlich genial.
Ich denke als Sozialpädagoge sollte man sehr einfühlsam sein, da man ja mit den verschiedensten Problemen konfrontiert werden kann und eine Vertrauensperson ist. Ich stelle mir das garnicht so einfach vor, ich würde viele Dinge nach Feierabend mit nach Hause nehmen und kaum abschalten können.
LG Bettina H.
[email protected]
Hallo,
man muss auf jeden Fall gern mit Menschen zu tun haben 🙂 Ich müsste wohl erst mal ein Praktikum in diesem Bereich machen um zu wissen ob ds was für mich wäre 🙂
LG
SaBine